Die Chroniken des Imaginarium Geographica 01 - Wo Drachen sind by Owen James A

Die Chroniken des Imaginarium Geographica 01 - Wo Drachen sind by Owen James A

Autor:Owen, James A. [A., Owen James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Chroniken des Imaginarium Geographica
Herausgeber: vampyrella
veröffentlicht: 2014-11-19T16:00:00+00:00


Teil Vier

In der Feste der Zeit

Kapitel Dreizehn

Der Turm

Der Kurs war so gut berechnet worden, dass keine weiteren Korrekturen oder Manöver vonnöten waren — aber einmal mehr hatte John das Gefühl, die anderen gründlich im Stich gelassen zu haben. Aven war fuchsteufelswild und sprach mit niemandem und selbst Artus wahrte Abstand. Einzig Charles und Bert waren versöhnlich — bis zu einem gewissen Grad.

»Wir konnten es nicht ahnen«, sagte er. »Wir hatten alle Trümpfe in der Hand und dachten, das Spiel sei entschieden - wir haben nicht damit gerechnet, dass der Steward noch einmal anspielen könnte.«

»Ich kann nicht glauben, dass ich ihn gerettet habe«, meinte Charles.

»Eines verstehe ich nicht«, sagte John. »Warum hat er auch die Geographica mitgenommen? Er hatte den Ring der Macht. Wenn er ihn dem Winterkönig übergeben oder verkaufen sollte, oder wenn er auch nur versuchen wollte, ihn selbst zu benutzen, wozu braucht er dann noch die Geographica?«

»Wegen der Beschwörungsformel«, bemerkte Jack, der mit dem Rücken zu ihnen stand, vom Vorderdeck. »Er braucht den Atlas, um die Drachen zu beschwören, schon vergessen?

Der Ring allein genügt nicht - es müssen auch die Worte gesprochen werden, die die mächtigen Helfer herbeirufen. Und jetzt hat er beides.«

Endlich dämmerte der Morgen herauf und machte zuerst dem Vormittag, dann dem Nachmittag Platz, während die Gefährten schliefen, aßen und ganz allgemein versuchten, einander aus dem Weg zu gehen.

Kurz vor Sonnenuntergang näherte sich der Weiße Drache einem lang gezogenen, kreisrunden Inselbogen. Die Inseln bestanden aus grauem Granitgestein und erhoben sich wie Wächter aus dem Meer - und in gewisser Weise waren sie das auch.

Auf den Inseln von Chamenos Liber gab es keine Hügel, keine niedrigen Anhöhen - es war, als seien steinerne Säulen vom Himmel gefallen, um sich in die spiegelglatte Oberfläche des Ozeans zu bohren.

Aus der Ferne konnte man die größte der Inseln durch den Nebel gerade noch erkennen. Aven nickte John zu und dieser neigte seinerseits den Kopf. Das würde ihr Ziel sein. Sie hatte bereits begonnen, das Schiff zwischen den Inselküsten hindurch zu manövrieren, als Jack das Steuerrad packte und es hastig herumriss. Der Weiße Drache wendete, und es hätte nicht viel gefehlt, so wären sie vor der nächsten Insel auf Grund gelaufen.

»Was machst du da, du Idiot?«, fragte Aven ungläubig. »Keiner außer mir fasst dieses Ruder an!«

»Tut mir leid«, erwiderte Jack. »Ich hatte keine Zeit, mit dir zu streiten - aber ich halte es für besser, wenn wir die kleineren Inseln umfahren und uns der großen von Osten her nähern.«

»Es geht schneller, wenn wir den direkten Weg nehmen.«

»Wahrscheinlich«, sagte Jack, »aber ich glaube nicht, dass das da hinten Nebel ist - ich denke, es ist Dampf.«

Die Gefährten traten an die Reling, und als sie in die Mitte des Inselrings blickten, stellten sie fest, dass Jack recht hatte. Der Nebel, der ihnen den Blick auf die Insel des Kartografen verwehrte, waberte nur zwischen den Inselsäulen hin und her.

»Mir ist wieder eingefallen, dass John gesagt hat, diese Inseln seien einst Teil eines Vulkans gewesen«, erklärte Jack. »Ich hielt es für klüger, uns davon fernzuhalten, selbst wenn wir dadurch Zeit verlieren.



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